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Pressemitteilung 28.11.05
Des Wahnsinns letzter Schrei Seit zehn Jahren fehlen unverändert 6 Millionen Arbeitsplätze, teilte das Nürnberger Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, das Forschungsinstitut der Agentur für Arbeit Mitte November mit. Dennoch werden Arbeitslose per Gesetz gezwungen, ihre Ersparnisse aufzubrauchen, unterhalb der Armutsgrenze zu leben und für 1,50 Euro eine ihnen zugewiesenen Arbeit zu leisten. Die Überwachungsmaßnahmen sind rigoros und der Druck auf Löhne und Gehälter wächst, denn der entstehende Niedriglohnsektor steigert die Konkurrenz. Gleichzeitig wird so viel Geld wie noch nie verdient. Die Einnahmen aus Kapital werden immer grösser. Firmen schreiben Rekordgewinne, ihren Anlegern sind 25 Prozent Rendite noch zu wenig. Der Film versucht zu erklären, wie diese beiden Phänomene nebeneinander bestehen können. "Des Wahnsinns letzter Schrei" ist keine Reportage, sondern ein von verletztem Gerechtigkeitsempfinden vorangetriebener, persönlicher Film, der sein faktenlastiges Thema auf einer emotionalen Ebene nachvollziehbar darstellt. Ein Film über die Verhältnisse in der BRD zu einer Zeit, in der die Verteilung des produzierten Reichtums neu verhandelt wird. Der Film stellt Menschen vor, die von den Hartz-Gesetzen betroffen sind. Er konfrontiert ihre Aussagen mit denen derjenigen, die für diese Gesetze verantwortlich sind und sie durchsetzen. Partei- und Politprominenz wie Franz Müntefering und Dieter Althaus, Ministerpräsident von Thüringen, trifft hier auf alternative Wissenschaft wie Elmar Altvater, Professor für politische Ökonomie und Horst Afheldt, Jurist und Autor. "Warum können wir uns den Sozialstaat nicht mehr leisten, der heute 32 Prozent des Sozialproduktes kostet, was er auch 1970 auch schon getan hat", fragt Afheldt. Des Wahnsinns letzter Schrei zieht die vermeintliche Alternativlosigkeit des dominierenden wirtschaftspolitischen Modells in Zweifel. Er stellt sowohl die altmodische Frage danach, in welchem Verhältnis die absehbaren Folgen der Neuausrichtung der Arbeitsgesellschaft zu den Bedürfnissen der Menschen stehen, als auch die "verkrustete" Forderung nach einer gerechteren Verteilung des Reichtums. Der Film will eine offene Diskussion über eine Neugestaltung der Gesellschaft anregen, indem er zeigt, wie unverschämt das bestehende Wirtschaftssystem die Lohnanhängigen benachteiligt. Das Sozialforum zeigt "Des Wahnsinns letzter Schrei" in Anwesenheit der Filmemacherinnen Bärbel Schönafinger und Nadja Madlener am 1. Dezember 2005 um 19.30 Uhr im Sozialen Zentrum, Rottstraße 31 in Bochum. Mehr zum Programm von Sozialforum und Sozialem Zentrum unter www.sz-bochum.de und www.kolabor.de/sozialforum Des Wahnsinns letzter Schrei, BRD 2005, Dokumentarfilm, 56 Minuten, Buch/Regie: Bärbel Schönafinger und Tanja v. Dahlern, Kamera: Britta Schneider, Produktion: kanalB ----- |
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