Heiner
Flassbeck empfiehlt uns, in den NachDenkSeiten auf „eine längere und
(hinsichtlich Ländern und Problemen) umfassende Abhandlung über
Rentenreformen in Lateinamerika“ hinzuweisen. „Das Urteil ist ganz
cool aber vernichtend.“ Albrecht Müller.
In
der Studie von Carmelo Mesa-Lago, veröffentlicht in der UNO Publikation
CEPAL Review 84, werden die Erfahrungen von 12 lateinamerikanischen Ländern
mit drei verschiedenen strukturellen Rentenreform-Modellen (Pension Reform), im
Kern Privatisierungen der Altersvorsorge, untersucht. Es gibt keine Region der
Welt, in der ähnlich wie in Lateinamerika beginnend mit Chile im Jahre 1981
die bis dahin meist staatlichen Rentensysteme verändert wurde. Die Studie
nennt 11 Herausforderungen, die bei Reformen beachtet werden sollten, u. a. die
wachsende Unfähigkeit, Beiträge zu zahlen, das hohe Niveau von
administrativen Kosten, also Kosten des Betriebs der Systeme, der Mangel an
Evidenz, dass die Renten unter privaten Systemen höher sind als in
staatlichen Systemen, die Verschärfung von Geschlechterungleichheiten und
die Erosion von Solidarität. Leider ist die Studie auf Englisch.
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