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Rente statt Abfindung
GM kann Abmachungen mit Betriebsrat nicht einhalten und will auf
Kosten langjähriger Beschäftigter sparenBOCHUM taz
Der Streit um die
Abfindung von rund 2.900 Beschäftigten der Bochumer Opelwerke droht zu
eskalieren. Wie gestern bekannt wurde, will der Konzern ältere
Arbeitnehmer, denen eine höhere Abfindung zusteht, nicht gehen zu
lassen.
"Altgediente Beschäftigte mit hohen Abfindungsansprüchen, die
sich für ein freiwilliges Ausscheiden interessiert haben, sind von der
Personalabteilung in Bochum vertröstet worden", erklärte Lothar
Marquardt, der Leiter der Personalkommission. Andere Freiwillige haben nach
Marquardts Angaben keine Freigabe erhalten, weil sie im Werk weiter gebraucht
würden.
Hintergrund ist nach Auffassung des Betriebsrats ein
viel zu geringes Budget für Abfindungen. Die durchschnittliche
Abfindungshöhe sei mit 60.000 bis 70.000 Euro für die Bochumer
Beschäftigten zu gering. "Das von Opel eingeplante Geld reicht nicht aus",
bestätigt auch der Betriebsratsvorsitzende Rainer Einenkel. Der
Europa-Vizechef von General Motors, Carl-Peter Forster, hatte hingegen gestern
in einem Zeitungsinterview erklärt, dass die eingeplante eine Milliarde
Euro nicht voll gebraucht werde. Für den Abbau der 12.000 Stellen in Europa
würden lediglich 800 Millionen Euro benötigt, so
Forster.
Aus den für die kommenden Monate geplanten
Zukunftsverhandlungen zur Standortsicherung wird jetzt erst mal nichts.
Stattdessen stehen Nachverhandlungen auf dem Programm. Zudem geraten die
Opel-Beschäftigten zunehmend unter Zeitdruck. In den Verhandlungen mit dem
Konzern war den Beschäftigten eine Frist bis zum 31. Januar gesetzt worden.
Wenn bis dahin nicht 2.900 Bochumer Beschäftigte das Abfindungsangebot
annehmen, droht den Beschäftigten die betriebsbedingte Kündigung. "Die
Nerven liegen blank", so Marquardt." JAS/KAN
taz Ruhr Nr. 7563
vom 13.1.2005, Seite 1, 61 TAZ-Bericht JAS / KAN
Posted: Do - Januar 13, 2005 at 06:51 vorm.
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