junge Welt vom 02.11.2004
Zwei Beschäftigte nach Ausstand
gefeuert. IG-Metall-Vertrauensleute starten solidarische
UnterschriftenkampagneNach der fristlosen Entlassung von zwei
Aktivisten im Bochumer Opelwerk am Dienstag regt sich Widerstand gegen die
Maßregelung. Die Beschäftigten, darunter ein Betriebsrat, seien nicht
wegen Beteiligung an der vom Unternehmen als unrechtmäßig angesehenen
Arbeitsniederlegung gekündigt worden, sondern wegen »schwerer
Verstöße gegen arbeitsvertragliche Pflichten«, hieß es aus
dem Konzern. Ihnen wird vorgeworfen, Kollegen bedroht und zur
Arbeitsniederlegung genötigt zu haben. Das betroffene 44jährige
Betriebsratsmitglied wies die Anschuldigung umgehend als unzutreffend
zurück. Der Betriebsrat verweigerte der Kündigung seines Mitglieds die
Zustimmung. Dadurch muß das Unternehmen, sollte es auf der Maßnahme
bestehen, diese über das Arbeitsgericht durchsetzen.
Die
Vertrauensleute der IG Metall wollen sich mit einer Unterschriftensammlung
für die mit der Entlassung konfrontierten Kollegen einsetzen. »Wir
fordern das Unternehmen auf, die Kündigungen zurückzuziehen und keine
weiteren Maßnahmen in dieser Hinsicht zu ergreifen«, sagte Marco
Dümmer von der IGM-Vertrauenskörperleitung gegenüber junge Welt.
Man habe in kürzester Zeit eine Vielzahl von
Solidaritätserklärungen anderer Belegschaften für die zwei
Opelaner erhalten. Auch eine Versammlung von mehreren tausend
VW-Beschäftigten habe sich kürzlich solidarisch gezeigt, berichtete
der Gewerkschafter.
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