Wer einen besonderen Hang zum Zynismus hat, sollte sich den
Internet-Auftritt der Adam Opel AG nicht entgehen
lassen. "Wir waren schon immer Pioniere, die das Ungewohnte wagten", heißt
es dort. Oder: "Seit jeher wollen wir den Menschen das Besondere bieten..." Zu
finden sind diese Sentenzen auf der Netzseite unter der Rubrik Philosophie - ja,
auch die gibt es ab Werk, natürlich mit Rabatt.
Denn was jetzt
kommt, hat mit Liebe zur Weisheit wenig zu tun. Es wird einfach nur
hässlich, wie John Devine, Finanzchef der Opel-Mutter General Motors,
treffend formulierte. Bis zu 12 000 Arbeitsplätze will der US-Multi in
Europa kappen, davon allein 10 000 bei Opel. Und was sich die Manager in Detroit
oder Zürich womöglich als Pionierleistung aufs Panier schreiben, ist
für die betroffenen Menschen und Standorte schlicht eine einzige
Katastrophe.
Karstadt verzichtet in der Eigendarstellung auf makabre
Sprüche. Doch die bei dem Essener Handelskonzern praktizierte "Philosophie"
steht der von GM kaum nach: Die Kosten müssen runter, koste es, was es
wolle.
Kommentar in der FR