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Fernsehtipp: Ein braunes Band der Sympathie
Ein Film von Dagmar Christmann und Thomas Rautenberg Redkation:
Beate Schlanstein
Seit mehr als 130 Jahren gibt es die Dresdner
Bank. Das sind mehr als 130 Jahre Geschäftsbilanz. Doch der Name der
Bank ist auch untrennbar verbunden mit einem beschämenden Kapitel deutscher
Wirtschaftsgeschichte: mit der "Arisierung" jüdischen Vermögens im
Nationalsozialismus.
WDR: Freitag, 5. März 2004, 00.05
Uhr
Ein braunes Band der Sympathie Ein Film von Dagmar
Christmann und Thomas Rautenberg Redkation: Beate
Schlanstein
Seit mehr als 130 Jahren gibt es die Dresdner Bank. Das
sind mehr als 130 Jahre Geschäftsbilanz. Doch der Name der Bank ist auch
untrennbar verbunden mit einem beschämenden Kapitel deutscher
Wirtschaftsgeschichte: mit der "Arisierung" jüdischen Vermögens im
Nationalsozialismus. Erst in Deutschland, dann nach 1939/40 Zug um Zug
überall im besetzten Europa, machte die Hausbank des "Reichsführers
SS" Heinrich Himmler ihre äußerst lukrativen Geschäfte. "Erst
kommt die Wehrmacht, dann die Dresdner Bank", lautete die Devise der
nationalsozialistischen Eroberungspolitik, und auch bei der Finanzierung des
Baus der Konzentrationslager von Sachsenhausen bis Auschwitz-Monowitz ist die
Bank unter ihrem Aufsichtsratsvorsitzenden Carl Goetz zur Stelle.
Die
Dokumentation schildert die Rolle des Bankhauses bei der "Arisierung" und das
Schicksal betroffener Firmen und ihrer Besitzer: etwa die Geschichte der
Berliner Engelhardt-Brauerei, den Fall des Schuhunternehmens Conrad Tack oder
das Ende der Kaufhauskette Leonhard Tietz AG, die nach der "Arisierung" in
"Kaufhof" und "Hertie Kaufhaus" umbenannt wurde. Dies sind drei von vielen
Beispielen, denen die Filmautoren Dagmar Christmann und Thomas Rautenberg
nachgehen. Doch der Film ist mehr als ein historischer Rückblick: Er zeigt
zugleich wie nach dem Krieg mit den Ansprüchen der wenigen
überlebenden Erben umgegangen wurde und wird - bis heute. Ein
eindrucksvoller Dokumentarfilm über die Verstrickung der deutschen
Wirtschaft und der "einfachen Volksgenossen", die ebenfalls vom Raubzug gegen
die jüdischen Nachbarn profitierten und ein Film über die
grundsätzliche Frage von Macht, Moral und Profit.
Posted: Fr - März 5, 2004 at 02:36 nachm.
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