Wer ist Horst Köhler? Das neoliberale Flaggschiff hält
Kurs.
Am 23 Mai wurde Horst Köhler zum Bundespräsidenten der
Bundesrepublik Deutschland gewählt. Erhielt im 1. Wahlgang 604 Stimmen (603
waren notwendig und CDU und FDP hatten zusammen 622 Stimmen.) Für dieses
Amt qualifiziere ihn insbesondere seine außerordentliche ökonomische
Kompetenz, so die medial verbreitete Meinung. Verschwiegen wird, dass Horst
Köhler seine "ökonomischen Fähigkeiten" in der Vergangenheit zur
Durchsetzung und Vertiefung des neoliberalen Kurses der Weltwirtschaft
eingesetzt hat. Als Geschäftführender Direktor des Internationalen
Währungsfonds hat er sich verbal für Armutsbekämpfung und
Schuldenreduzierung eingesetzt, gleichzeitig aber die Politik der
Strukturanpassung fortgesetzt. Diese zwingt die verschuldeten
Ländern des Südens regelmäßig zur:
• Erheblichen Kürzung der öffentlichen Ausgaben,
insbesondere der oft nur rudimentär vorhandenen staatlichen Gesundheits-
und Bildungsprogramme. Zweck ist die Umlenkung der Staatseinnahmen von
Sozialleistungen in den Schuldendienst.
• Privatisierung von Wasser und Stromversorgung mit drastisch
steigenden Preisen, welche die Armen nicht bezahlen können.
• Aufhebung von Preiskontrollen für Grundnahrungsmittel.
Anschließend steigt die Zahl der Hungernden noch weiter an.
• völligen Öffnung der heimischen Märkte für
ausländische Importe. Diese verdrängen heimische Waren und ruinieren
Kleinbauern und lokale Unternehmen.
• umfassenden Liberalisierung des Kapitalverkehrs. In der Folge
werden profitable einheimische Unternehmen von Transnationalen Konzernen
übernommen und die Gewinne ins Ausland transferiert. Zudem wird die
Steuerflucht der einheimischen Eliten begünstigt.
Infoveranstaltung Der
neue Bundespräsident Köhler"Vertreter der
Spitzenklasse" oder: das neoliberale Flagschiff hält Kursmit
Lydia Krüger (Weed)Sollte Horst Köhler, der »Vertreter
der absoluten Spitzenklasse«, wie ihn Edmund Stoiber nannte, am 23. Mai zum
Bundespräsidenten gewählt worden sein, ist noch nicht alles zu
spät. Denn dem Vertreter der erbarmungslosen internationalen
Strukturanpassung und Privatisierung von gesellschaftlichem Vermögen
könnte auch als Bundespräsident genügend Gegenwind aus den neuen
sozialen Bewegungen entgegenschlagen. Seine Wirkung als oberster neoliberaler
Repräsentant, als Tippgeber für Kanzlerkandidaten, als rigoroser
Verfechter des verschärften Sozialabbaus und als erbarmungsloser
Schuldeneintreiber bei strauchelnden Ländern des Südens dürfte
auch bei seiner Vergangenheit nicht nur als Chef des Internationalen
Währungsfonds, sondern auch als Liquidierer des Wirtschaftsstandorts
Ostdeutschland nicht unbeantwortet bleiben. Referent: Lydia
Krüger Veranstalter: Bahnhof/Politik, attac Bochum, attac campus
Bochum und attac campus Dortmund Mi 30.06.2004, 19.30 h, Bahnhof
Langendreer, Raum 6
Posted: Mo - Mai 24, 2004 at 12:20 nachm.
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