Der Flüchtlingsrat Nordrhein-Westfalen attestiert den
Ausländerbehörden eine "barbarische Abschiebepraxis". Er verlangt von
Innenminister Wolf, zahlreiche Fälle von brutalen Abschiebungen im
vergangenen Monat aufzuklärenKÖLN taz
Der
Flüchtlingsrat NRW fordert in einem 10-seitigen Brief an den neuen
Innenminister Ingo Wolf (FDP) und die Landtagsfraktionen Aufklärung
über eine offenbar brutale Sammelabschiebung Ende Juni vom
Düsseldorfer Flughafen. Dem Schreiben beigelegt ist eine Dokumentation von
sechs Fällen, die "ein erschütterndes Schlaglicht auf eine barbarische
Abschiebepraxis und einen unmenschlichen Umgang deutscher Behörden mit
Flüchtlingen werfen", sagt Andrea Genten, Geschäftsführerin des
Flüchtlingsrats. Tatsächlich hat einer der Fälle bereits Wellen
geschlagen: Aufgrund eines Berichts der Bochumer Rechtsanwältin Neslihan
Celik, die ihren Mandanten am Flughafen mit Verletzungen im Gesicht sah, leitete
die Bezirksregierung Düsseldorf eine Untersuchung ein, bestätigte
Pressesprecher Bernd Hamacher der taz.
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Migranten in NRW - Der tägliche Terror im
Land Gegen die Abschiebung spielen Hiannick
Kamba soll kommende Woche in den Kongo abgeschoben werden. Dank des Engagements
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Monate haben Spuren hinterlassen.