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DGB Bochum: Ausbildungsmarkt entwickelt sich katastrophal!
Deutscher Gewerkschaftsbund Region Ruhr-Mark - Büro
Bochum - 31.3.2006
"Es ist nicht fünf vor, es ist
fünf nach zwölf", mit diesen Worten reagierte heute der DGB
Organisationssekretär Volker Kluge auf die Halbjahresbilanz der
Arbeitsagentur zur Entwicklung auf dem Ausbildungsstellenmarkt. Der DGB
Bochum kritisiert, dass das Angebot an Ausbildungsplätzen das fünfte
Mal in Folge rückläufig sei und den rund 4.200 Bewerbern nur noch
3.500 Ausbildungsplätze gegenüber ständen. "Das duale
System der Berufsausbildung wird zum Randphänomen, wenn wie in Bochum
fünf Bewerbern eine Ausbildungsstelle gegenüber steht. Dann haben
selbst gut qualifizierte Jugendliche keine Chance mehr", so Kluge.
Besorgt zeigt sich der DGB Bochum angesichts der steigenden Zahl der
Altbewerber. Über 5.800 Jugendliche, das sind 52% aller Bewerberinnen und
Bewerber, kämen aus unterschiedlichsten Verschiebebahnhöfen auf den
Ausbildungsmarkt zurück. Dies, so Kluge, sei nicht nur Ausdruck des Mangels
an Ausbildungsplätzen, sondern auch ein Ergebnis falscher
Politik. "Für viele Jugendliche werden Einstiegsqualifikationen zu
Warteschleifen, sie verlängern die Ausbildungszeit und das kostet
zusätzliche Ausbildungskapazitäten". Kluge kritisierte die
große Koalition der Verweigerer auf Bundesebene, die es nicht geschafft
hätte, mit einem neuen Finanzierungsmodell, wie der Umlagefinanzierung,
die duale Berufsausbildung abzusichern.
Die Landesregierung fordert
der DGB Bochum auf, die Entwicklung am Ausbildungsmarkt nicht schön zu
reden. Arbeitsminister Laumann bot er seine Kooperation an, wenn es darum geht,
zusätzliche Ausbildungskapazitäten zu erschließen. Nach
Auffassung von Kluge sollten mehr Jugendliche als bisher vollzeitschulisch
ausgebildet werden, die dann aber auch die Möglichkeit zum Abschluss einer
Prüfung erhalten müssten. Auch in der Frage der Erschließung
zusätzlicher Ausbildungskapazitäten für benachteiligte
Jugendliche, wie sie die Landesregierung unter dem Stichwort "3. Weg"
diskutiert, zeigte sich der DGB in Bochum gesprächsbereit. "Ziel muss
es aber sein, möglichst viele Jugendliche zu vollwertigen
Berufsabschlüssen in arbeitsmarktgängigen Berufen zu führen. Nur
so haben sie eine Chance auf dem Ausbildungsmarkt."
Posted: Sa
- April 1, 2006 at 01:11 nachm.
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