taz NRW Nr. 7937 vom 1.4.2006, Seite 1:
Rüttgers zur Sonne
. . .Obwohl Ver.di gegen die Landesregierung streikt, lädt der
DGB Ministerpräsident Jürgen Rüttgers zur Mai-Kundgebung ein. Man
wolle "gesprächsbereit" bleiben. NRW-Gewerkschafter gehen auf
DistanzJürgen Rüttgers darf bei der DGB-Mai-Kundgebung in
Düsseldorf sprechen. Während die Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di
seit Wochen gegen die geplante 40-Stunden-Woche in der Landesverwaltung streikt,
ruft der Dachverband für den 1. Mai zu einer Kundgebung mit dem
CDU-Ministerpräsidenten auf...
Auch im Arbeitskampf mit der
Gewerkschaft Ver.di zeigt die schwarz-gelbe Landesregierung bisher kaum
Kompromissbereitschaft. Im Gegenteil: Rüttgers' Finanzminister Helmut
Linssen (CDU) gilt Gewerkschaftern als Hardliner im Kampf um eine
Verlängerung der Wochenarbeitszeiten...
Entsprechend bitter fallen
erste Reaktionen an der Ver.di-Basis aus. "Man fragt sich angesichts dieser
Einladung, ob die Vogelgrippe schon auf Menschen übergegriffen hat", sagt
Manfred Evers, Vertrauensleutesprecher und Ver.di-Vertreter beim
Oberlandesgericht Düsseldorf. Der Deutsche Gewerkschaftsbund müsse den
"Scharfmacher" Rüttgers wieder ausladen, alles andere wäre für
die Streikenden im öffentlichen Dienst ein "Schlag ins Gesicht".
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