Folter als Mittel gegen Terroristen sei legitim, sagte der Historiker
Wolffsohn in einem Interview.Michael Wolffsohn hatte gerade ausgiebig
dargelegt, warum er die Folter gegenüber Kriegsgefangenen, wie jetzt im
Irak geschehen, für "inakzeptabel" hält, da hakte die Interviewerin
Sandra Maischberger nach: "Wenn es sich hier um einen Kampf gegen Terroristen
handelte, hielten Sie Folter als Mittel auch für legitim?"
Der
Historiker für Neuere Geschichte an der Bundeswehr-Universität in
München zögerte keine Sekunde. "Als eines der Mittel gegen Terroristen
halte ich Folter oder die Androhung von Folter für legitim. Jawohl." Mit
den "herkömmlichen Methoden" komme man nicht aus, weil der Terror "im
Grunde genommen mit den normativen Grundlagen, also mit den Bewertungsgrundlagen
unserer zivilisierten Ordnung, überhaupt nichts mehr zu tun hat."
…
Für Ludger Volmer ist klar: Man könne nicht einfach
"öffentlich darüber räsonieren, welche internationalen Regeln wir
außer Kraft setzen". Folter sei in der Genfer Kriegsgefangenen-Konvention
ebenso verboten wie in der Uno-Charta und der
EU-Menschenrechtskonvention.
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11. Mai 2004, 15:29
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