WELT.de - 14. Mai 2005
Beratung mit Schröder
über Konsequenzen aus der Kapitalismusdebatte - Kanzler erwägt
Kontrollen für Hedge-FondsBerlin - Vor dem Hintergrund der
Kapitalismusdebatte hat die Parlamentarische Linke (PL) in der SPD-Fraktion
Kanzler Gerhard Schröder versichert, die Hartz-Gesetze zur
Arbeitsmarktreform nicht in Frage zu stellen. "Wer die Europäisierung will,
kann nicht die Bismarcksche Sozialgesetzgebung beibehalten", sagte PL-Sprecher
und SPD-Fraktionsvize Michael Müller am Freitag der WELT. Im Zeitalter der
Globalisierung sei der Versuch untauglich, "die verlorene Welt
nationalstaatlicher Regelungen zu reanimieren."
Der Kanzler und rund
100 Mitglieder der PL, der stärksten der drei Strömungen in der
SPD-Bundestagsfraktion, waren am Tag zuvor zusammengekommen, um über
Konsequenzen aus der Kapitalismusdebatte zu beraten. Zuvor waren aus linken
Parteikreisen Forderungen nach einer Rücknahme von Hartz IV wie der
Zusammenlegung von Arbeitslosen- und Sozialhilfe laut geworden.
Müller zufolge hält der Kanzler die Kapitalismusdebatte für
"richtig, ohne dabei jede gewählte Formulierung zu teilen". Ein anderer
Teilnehmer verwies darauf, der Kanzler habe deutlich gemacht, daß die
Diskussion nicht folgenlos versanden dürfe: "Schröder hat betont,
daß die SPD an Glaubwürdigkeit verlöre, sollten den Worten keine
Taten folgen."
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http://www.welt.de/data/2005/05/14/718328.html