junge Welt vom 21.10.2004
Jobben für einen
EuroDie Sozialverbände werden an vielen Stellen
Zivildienstleistende durch Ein-Euro-Jobber ersetzen. Arbeitslose werden solche
Beschäftigungsangebote annehmen müssen, da ihnen sonst massive
Leistungskürzungen drohen.
Die Sozialverbände Caritas, Diakonie,
Arbeiterwohlfahrt (AWO), das Deutsche Rote Kreuz und der Paritätische
Wohlfahrtsverband haben – trotz ihrer teilweise heftigen Kritik –
bereits angekündigt, die Möglichkeiten von »Hartz IV« zu
nutzen, um mehrere tausend Billigjobs zu schaffen.
Statt gegen den
Sozialabbau zu kämpfen, nutzen die Sozialverbände den faktischen
Arbeitszwang für eigene Interessen und machen die Zusatzjobs so
gesellschaftsfähig. »Wir können am Gesetz nichts mehr
ändern«, erklärte der Sprecher des Deutschen Caritasverbandes in
Freiburg, Dr. Thomas Broch, und begründet den Einstieg in die Zusatzjobs
damit, daß so wenigstens die Möglichkeiten der Ausgestaltung im Sinne
der betroffenen Menschen positiv beeinflußt werden könnten.
Von
Anfang an dabei ist der Caritasverband Gladbeck im Bistum Essen, der im Rahmen
der »Arbeitsmarktreform« bereits zum 1. Oktober dieses Jahres 20
zusätzliche Beschäftigungsmöglichkeiten anbietet. Viele weitere
Verbände werden in den nächsten Monaten
nachziehen.
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