Liebe KollegInnen,
als wir Anfang April mit mehr als einer
halben Millionen Leute auf die Straße gegangen sind, um gegen den
galoppierenden Sozialraub zu demonstrieren, haben uns die Verantwortlichen in
der Regierung belehrt, dass wir keine Ahnung und vor allem keine
Alternativen
haben und dass ihre Politik richtig ist.
Als die SPD am Sonntag eine
bisher unvorstellbare Demütigung bei einer bundesweiten Wahl hinnehmen
musste, traten die Verantwortlichen erneut vor die Mikrofone und teilten uns
mit, dass die WählerInnen zu dumm sind, die gute Regierungspolitik zu
begreifen. Was ist nun zu tun?
Das Bochumer Sozialforum und die AG
"Soziale Grundrechte" hatten am
7.6. zu einem
Treffen eingeladen, um zu beraten, was wir in Bochum tun können,
um nicht tatenlos zuzuschauen, wie aus dem aktuellen Sozialabbau spätestens
mit dem Inkrafttreten von "Hartz IV" (Abschaffen der eh schon zu geringen
Arbeitslosenhilfe und andere Repressionen) eine reale Verelendung von weiteren
Millionen von Menschen in unserer Gesellschaft Wirklichkeit wird. Allein in
Bochum sind das rund 15.000 betroffene Menschen zusätzlich, die auf bzw.
unter die Sozialhilfe abstürzen werden. Rund ein Viertel davon wird
überhaupt kein Geld mehr erhalten. Bundesweit werden das über 800.000
Menschen sein. Darüber hinaus werden von den Kürzungen in Bochum eine
Vielzahl von öffentlichen, zivilgesellschaftlichen und kulturellen
Einrichtungen betroffen sein, von deren Arbeit und Engagement viele Menschen
profitieren.
Wir sind zu dem Ergebnis gekommen, dass es nun vor allem
darauf ankommt, einen vielfältigen "Widerstand von unten" zu organisieren.
Wir wollen nicht gleich von "französischen Verhältnissen" reden, aber
ein widerständigeres Klima - über ein oder zwei zentrale
Demonstrationen im Jahr hinaus - müssten wir schon schaffen, um hier
unseren Teil zum landesweiten Widerstand zu leisten. Es haben sich ein paar
Leute bereit gefunden, die nun Aktionsideen sammeln und vorstellen, was wir in
Bochum in den nächsten Monaten machen können. Aber wir brauchen auch
mehr Ratschlag und gegenseitige Beratung dazu.
Wir treffen uns am
kommenden Montag, dem 21. 6., um 18.00 Uhr im Bahnhof
Langendreer.
Bitte gebt diese Einladung weiter. Wenn Ihr nicht kommen
wollt oder könnt, teilt uns doch bitte mit, was Ihr selber gegen den
Sozialabbau in den nächsten Wochen unternehmen werdet, damit wir diese
Aktivitäten berücksichtigen und evtl. sogar ein wenig koordinieren
können.
Ulrich Borchers
AG Soziale Grundrechte
Uborchers@doncasters.comRalf
Bindel
Sozialforum Bochum
rb@ubb-kommunikation.deVeranstalter:
Bhf/Politik, AG Soziale Grundrechte, Bochumer Sozialforum
>>Tel 0234 68716 35Mo 21.06., 18:00 h, Bahnhof
Langendreer
, Raum 6