junge Welt vom 15.10.2004 (
Hans-Gerd
Öfinger)Wegen geplanter Lohnkürzungen bundesweiter
Warnstreik beim Internationalen Bund für SozialarbeitAuch die
Träger sozialer Einrichtungen »sparen« zunehmend auf Kosten ihrer
Angestellten. Für Donnerstag hatten die Gewerkschaften ver.di und GEW die
Beschäftigten des Internationalen Bundes für Sozialarbeit (IB) zu
Warnstreiks aufgerufen. Allein in Hessen kamen gestern rund 250 Betroffene zu
Protesten in Frankfurt am Main und Darmstadt zusammen. Der IB ist Träger
von Jugend- und Bildungsarbeit und beschäftigt in Hessen rund 700
Personen.
Renate Bastian von ver.di Hessen beklagt in diesem Zusammenhang
das zunehmende Bestreben bei den Trägern sozialer Einrichtungen, mit
sogenannten Ein-Euro-Jobs reguläre Arbeitsverhältnisse zu vernichten
und Langzeitarbeitslose auch ohne die erforderliche Qualifikation »für
lau« anzuheuern. Anstatt sich gegenüber Regierungen in Bund und
Ländern massiv gegen drastische Mittelkürzungen zu wehren, gäben
die Verbände den Druck einfach nach unten weiter. Der Rückzug des
Staates aus der Finanzierung sozialer Einrichtungen müsse in den
Mittelpunkt der Auseinandersetzungen rücken.
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