Wirtschaftsminister Wolfgang Clement schließt eine
Mehrwertsteuererhöhung zur Finanzierung niedrigerer Lohnnebenkosten nicht
aus.Nichts anderes haben wir von Clement
erwartet.Der Fahrplan für die rot-grüne und schwarz-gelbe
Politik des Sozialkahlschlags steht fest. Hartz5 kommt (Pflegeversicherung,
Rentenkürzungen etc.).Mit der Erhöhung der Mehrwertsteuer
will Clement noch bis nach der NRW-Wahl warten. Im SPIEGEL ONLINE -
25. März 2005, 13:32 ist weiter zu lesen:Bei
Rot-Grün bröckelt der Widerstand gegen eine Erhöhung der
Mehrwertsteuer. "Dieser Schritt wäre zum jetzigen Zeitpunkt - ich betone:
zum jetzigen Zeitpunkt - nicht richtig, und zwar vor allem aus konjunkturellen
Gründen", sagte der Clement dem Berliner "Hauptstadtbrief". Er verwies auf
die Lage von Handwerk und Einzelhandel.
Clement und Finanzminister
Hans Eichel hatten bisher eine Erhöhung bei der Mehrwertsteuer strikt
abgelehnt. Vor dem Job-Gipfel zwischen Regierung und Opposition hatten sich
mehrere Spitzenpolitiker von SPD und Union für eine höhere
Mehrwertsteuer stark gemacht, wenn im Gegenzug die Lohnzusatzkosten gesenkt
werden. Die Regierung hatte dies zurückgewiesen.
Zugleich
betonte Clement, richtig sei, die Reformen der sozialen Sicherungssysteme mit
aller Konsequenz fortzusetzen. Das gelte zunächst für die
Pflegeversicherung. Auch die finanziell verbesserte Lage der Krankenkassen lasse
niedrigere Beiträge zu. "Der Prozess der Senkung der Lohnnebenkosten ist
also in Gang und wird fortgesetzt."
URL:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,348362,00.html
In der FR vom 25.2.05 schreibt Michael Schlecht, Volkswirt der
Dienstleistungsgewerkschaft Verdi:Der
Mehrwertsteuer-IrrtumUmfinanzierung der "Lohnnebenkosten" durch eine
Erhöhung der Mehrwertsteuer. Eine Erhöhung der Mehrwertsteuer
führt jedoch zu höheren Preisen. Der höhere Nettolohn aufgrund
der verringerten Sozialversicherungsbeiträge der Beschäftigten
würde für viele durch die höheren Preise mehr als
aufgefressen.
Rentnerinnen und Rentner, Erwerbslose, Empfängerinnen
und Empfänger von Sozialhilfe, Bafög oder anderen Sozialleistungen
hätten sogar nur Nachteile. Sie müssten höhere Preise zahlen ohne
von einer Senkung von "Lohnnebenkosten" in irgendeiner Weise zu
profitieren.
Deshalb wäre die Senkung der "Lohnnebenkosten" bei
gleichzeitiger Gegenfinanzierung durch eine Erhöhung der Mehrwertsteuer
eine weitere Verschärfung der Umverteilung von unten nach
oben.Entscheidend ist, dass höhere steuerfinanzierte
Zuschüsse zu den Sozialversicherungen durch eine stärkere Besteuerung
von Gewinn- und Vermögenseinkommen finanziert werden müssen. Eine
Erhöhung der Mehrwertsteuer lehnen wir ab, da sie besonders die unteren
Einkommensschichten belasten und so zu weiteren Ungerechtigkeiten führen
würde.
unter
disKURSwechsel
der ganze Text von
Michael Schlecht: Die
Löhne in Deutschland sind zu niedrig