Bereits einige Wochen vor dem Prozeß gegen Budich hatte die
Staatsanwaltschaft über 50 Verfahren gegen »unbekannte«
Teilnehmer der Blockade einstellen müssen. Prozesse gegen Mitglieder des im
Stadtrat vertretenen Linken Bündnisses Dortmund, gegen zwei Mitglieder der
SDAJ und gegen ein Mitglied einer autonomen Gruppe stehen jedoch noch aus. Die
Einstellung des Verfahrens gegen Budich könnte durchaus Auswirkungen auf
diese Verfahren haben. »Es hat sich klar gezeigt, daß es sich hier um
konstruierte und politisch motivierte Verfahren handelt«, sagte eine
Sprecherin des antifaschistischen Bündnisses »Wir stellen uns
quer!« gegenüber jW. Die versuchte »Kriminalisierung
antifaschistischer Politik« sei zumindest in diesem Fall
»eindrucksvoll gescheitert«.
Vor dem Hintergrund
fortgesetzter Gewalttaten und Aufzüge von Neonazis in der Region sind die
an den Haaren herbeigezogenen Verfahren gegen Antifaschisten um so
skandalöser. Neonazigruppen wollen bereits am 19. Juni erneut in Dortmund
und am 26. Juni in Bochum marschieren. Doch auch Antifaschisten planen weitere
Aktionen. So will das Bündnis »Dortmund gegen Rechts« am Tag der
Befreiung vom Faschismus, dem 8. Mai, zuerst gegen das Kriegerdenkmal im
Dortmunder Westpark demonstrieren und dann die umgehende Schließung eines
Devotionalienladens für Neonazis fordern. Am 30. April wurde ein Mitglied
des Linken Bündnisses ausgerechnet auf einem von den Jusos organisierten
Musikfestival in Dortmund-Hohensyburg zusammengeschlagen. Der junge Mann hatte
Flugblätter mit einem Aufruf zu der Demonstration am 8. Mai verteilt und
war ohne Vorwarnung von drei Personen geschlagen und getreten worden. Selbst als
er schon am Boden lag, ließen die Täter nicht von ihm ab. Umstehende
Besucher kamen ihm nicht zu Hilfe.
* Antifaschistische Demonstration
und Kundgebung: 8. Mai, 11 Uhr, Treffpunkt Kriegerdenkmal »Schlafender
Löwe«.
Weitere Infos:
www.dkp-dortmund.de
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Ausdruck erstellt am 05.05.2004
um 09:21:13 Uhr
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