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Protest gegen NPD-Zentrale
junge Welt vom 20.04.2005 Antifaschisten greifen in
NRW-Landtagswahlkampf ein. Demo am Sonnabend in Bochum-WattenscheidMit
einer Demonstration gegen die nordrhein-westfälische Parteizentrale der
neofaschistischen NPD in der Günnigfelder Straße 101 a in
Bochum-Wattenscheid wollen antifaschistische Gruppen am Sonnabend in den
Landtagswahlkampf eingreifen. Ziel sei es, die Öffentlichkeit über die
»nationalistische, rassistische und antisemitische Hetze« der NPD zu
informieren und ihrem Treiben ein Ende zu setzen, so die Antifaschisten in ihrem
Demonstrationsaufruf. Dieser steht unter dem Motto »Der NPD entgegentreten!
– Wählt den antifaschistischen
Widerstand!«. ----------»Der NPD
entgegentreten! – Wählt den antifaschistischen Widerstand!«,
antifaschistische Demonstration gegen die NPD-Landeszentrale, 23. April, 13 Uhr,
August Bebel-Platz, Bochum-WattenscheidAufruf (als rtf-Datei und
als PDF-Datei
)Die beiden Nazi-Morde in Dortmund und Schwerte
werden den Charakter der Demo sicherlich mit prägen. Hintergrundtext: „Der NPD
entgegentreten!“----------
In Nordrhein-Westfalen (NRW) kam es in den vergangenen Wochen und
Monaten zu diversen Aktivitäten und Übergriffen von neofaschistischen
Gruppen. In Dortmund und Schwerte wurden innerhalb der letzten drei Wochen zwei
Menschen von Neonazis ermordet (jW berichtete). Bochum geriet in die
Schlagzeilen, weil die NPD dort mehrfach – gerichtlich genehmigt –
gegen den Neubau einer Synagoge marschierte. Landesinnenminister Fritz Behrens
(SPD) aber sieht keinen Handlungsbedarf bezüglich der NPD und der
neofaschistischen »Kameradschaften«. Er begründet das
Desinteresse unter anderem damit, daß die Partei, die neben den
rechtsextremen »Republikanern« zur Landtagswahl am 22. Mai antritt,
»allenfalls die Ein-Prozent-Hürde knapp überschreiten«
werde. Obwohl auch NRWs Antifaschisten nicht mit einem Einzug der NPD in den
Landtag rechnen, warnen sie im Gegensatz zu den sogenannten
Verfassungsschützern vor den Verbindungen zwischen der Partei und den
militanten »Kameradschaften«. Nicht zuletzt dadurch sei es der NPD
gelungen, ihren Landesvorstand »stark zu verjüngen« und neu zu
besetzen.
Als derzeitiger Landeschef der Partei fungiert der
ehemalige Leiter des »Stützpunktes Lüdenscheid« der Ende
1992 verbotenen militant neonazistischen »Nationalistischen Front«,
Stephan Haase. An seiner Seite stehen der NPD-Ratsherr im Kreistag
Märkischer Kreis, Timo Pradel aus Iserlohn, der Bocholter Burschenschafter
Mathias Rochow sowie der wegen Volksverhetzung verurteilte Claus Cremer aus
Bochum-Wattenscheid. Cremer ist NPD-Wahlkampfpressesprecher und Verbindungsmann
für die »Freien Kameradschaften«.
Zwar wolle man die
»nordrhein-westfälische NPD nicht stärker reden, als sie
tätsächlich ist«, so die Antifaschisten, man beobachte
»dennoch einen Aufwärtstrend und zunehmende Aktivitäten« der
Partei. Angaben des Innenministeriums zufolge verfügt die Partei in NRW
derzeit über rund 550 Mitglieder.
Unterdessen beschreitet die
Partei im Kreis Minden-Lübbecke politisches Neuland im Landtagswahlkamf.
Sie verteilte ein Flugblatt in deutscher und russischer Sprache, welches sich an
die »deutschen Volkszugehörigen aus den ehemaligen
Ostblockstaaten« wendet, der die Partei eigenen Angaben zufolge zahlreiche
Unterstützungsunterschriften für ihre Direktkandidaten zur
Landtagswahl zu verdanken hätte. Da gegenüber sogenannten
Rußlanddeutschen gezielt Stimmung gemacht werde, würde sich die NPD
auf die Seite ihrer »Brüder und Schwestern« stellen und
»gegen den Sprachtest« und »weitere Schikanen«
kämpfen.
----------------------- Adresse:
http://www.jungewelt.de/2005/04-20/011.php
Posted: Mi - April 20, 2005 at 02:16 nachm.
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