SPIEGEL ONLINE - 24. März 2005, 10:34
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http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,348029,00.html
Das kommt Jürgen Rüttgers gar nicht gelegen:
Mitten im nordrhein-westfälischen Wahlkampf hat die Junge Union in
Brühl für einen Politskandal gesorgt. Zu einer
Informationsveranstaltung luden die Nachwuchspolitiker jetzt eine bekannte
Neonazi-Größe ein. Hamburg - Rüttgers,
CDU-Spitzenkandidat bei der Landtagswahl in NRW, will nach Informationen des
SPIEGEL den Skandal in seiner Umgebung nun totschweigen. Die JU hatte vor zwei
Wochen die vom Verfassungsschutz als "rechtsextrem" eingestufte
Bürgerbewegung "Pro Köln" zu einer Informationsveranstaltung in
Brühl eingeladen. "Uns geht es hauptsächlich um ein Kennenlernen Ihrer
Partei, Ihres Programms und Ihrer Ziele", so JU-Chef Ulrich Nagel in seiner
Einladung. Er hatte sich per E-Mail bei dem "Pro Köln"-Stadtrat Manfred
Rouhs gemeldet - Rouhs ist eine bekannte Größe in der
Neonazi-Szene.
Rouhs war selbst JU-Mitglied, wechselte dann zur
Jugendorganisation der NPD und von dort zu den Republikanern. Für die
"Deutsche Liga für Volk und Heimat" saß er schon einmal im Kölner
Rat, seine Partei setzte damals ein "Kopfgeld" auf eine flüchtige Roma-Frau
aus. Inzwischen hetzt er bei "Pro Köln". Auf deren Homepage wurde die
Einladung der Brühler JU als "wichtiger Schritt in Richtung auf die
Normalisierung des Verhältnisses der CDU zu unserer Bürgerbewegung"
gefeiert. CDU-Landeschef Rüttgers hat die JU bislang weder gerügt,
noch mag er sich auf Anfrage dazu äußern. "Das ist doch eine
Dumme-Jungen-Geschichte", wiegelt sein Sprecher Norbert Ness ab.