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Mi - März 23, 2005

Der gläserne Bürger

SPIEGEL ONLINE - 23. März 2005, 13:40
URL: http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,347884,00.html

Verfassungsgericht weist Eilantrag gegen Online-Kontenabfrage zurück

Die geplante staatliche Überwachung von Bankkonten kann nach einer Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts wie geplant zum 1. April in Kraft treten. Fortan kann der Fiskus sämtliche Kontostammdaten deutscher Bürger einsehen, ohne dass die Betroffenen informiert werden müssen.

Karlsruhe - Der Weg für die geplante Abfrage von Kontendaten durch Finanzämter ist frei. Das Bundesverfassungsgericht wies in einem am Mittwoch veröffentlichten Beschluss einen Eilantrag gegen das rot-grüne Gesetz zur Förderung der Steuerehrlichkeit zurück, das am 1. April in Kraft tritt.

Die Kläger - mehrere Privatpersonen und die Volksbank Raesfeld - hatten mit den Anträgen erreichen wollen, dass das Gesetz bis zu einem Urteil über ihre eigentlichen Verfassungsbeschwerden außer Kraft gesetzt wird. Das Gericht stellte nun ausdrücklich fest, dass der Ausgang der Verfassungsbeschwerden selbst offen ist. Bei der in Eilverfahren üblichen Folgenabwägung seien die befürchteten Nachteile aber nicht so schwerwiegend, um eine einstweilige Anordnung zu erlassen.

Das Gesetz soll die Abfrage so genannter Stammdaten wie Namen, Anschrift, Geburtsdatum und Verfügungsberechtigung des Kontoinhabers ermöglichen, nicht aber das Abrufen von Kontoständen und Geldbewegungen.

Alle Daten müssen bereits heute von Banken und Sparkassen an die so genannte Kontenevidenzzentrale (KEZ) übermittelt werden. Neu ist allerdings, dass fortan nicht nur Strafverfolger, sondern auch Finanzämter, Sozialämter sowie weitere Behörden auf Kontostammdaten zugreifen dürfen. Dafür ist kein richterlicher Beschluss notwendig. Zudem müssen die Betroffenen weder vorab noch nachträglich von dem Zugriff informiert werden.

Posted at 02:01 nachm.   Read More    

 

Di - November 2, 2004

Gesucht: Datenschnüffler

  Fahndungsplakat für Datenschnüffler und Überwachungstäter . Das Fahndungsplakat des CCCs gibt es nun in der vierten Auflage. Auf ihm werden Politiker wie Industrielle gesucht, die per Gesetz und Firmenphilosphie die Privatsphären vieler verletzen und das Recht auf informationelle Selbstbestimmung einschränken. Unter anderem mit Ulla Schmidts Gesundheitskarte, den veräterischen Farbkopierern von Canon und der niveauvollen Lobbyarbeit auf EU-Ebene zu Lasten des immer gläserner werdenen Musikhörers. [Chaos Computer Club: Updates ]


Posted at 10:17 vorm.   Read More    

 

 
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