|
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
> Das Flugblatt als PDF-Datei
Rote Karte gegen Sozialraub! Erwerbslose - Raus aus dem Abseits! „Es ist Fußball-WM.Wenn man uns gerade jetzt den Brotkorb immer höher hängt, dann werden die Spiele um so wichtiger, um das Volk bei Laune zu halten.“ „Wenn Millionen durch Hartz IV und andere Schweinereien ins Unglück gestürzt werden, dann dürfen sie wenigstens derzeit eins behalten: ihren „Stolz auf Deutschland“. (Aus Leserbriefen in der Tageszeitung „Junge Welt“) Im Windschatten des „Deutschland“-Jubels: Argumente zählen nicht, Menschenschicksale sind gleichgültig. Auch wenn zwei Drittel der Bevölkerung die Hartz-IVGesetze ablehnen - die regierende große Koalition, die sich sozialdemokratisch und christlich nennt, hat Anfang Juni die bislang schlimmsten Verschärfungen für Arbeitslose ausgesprochen. Völlig ungeschminkt wird das Ziel verfolgt, die Kosten für die Langzeiterwerbslosen dadurch zu senken, dass man einen beträchtlichen Teil von ihnen in die Obdachlosigkeit befördert. Die Verweigerung von Zwangsarbeit (z.B. Spargelstechen oder Hundescheiße-Aufsammeln), ja selbst die unangemeldete Abwesenheit vom weiteren Wohnumkreis soll künftig im Wiederholungsfall zur Streichung sämtlicher Grundleistungen führen. Übrig bleiben vielleicht noch „Sachleistungen“ selbst wenn Kinder betroffen sind. Die Tinte unter dem sogenannten Hartz-„Optimierungsgesetz“ war noch nicht trocken, da wurden schon die nächsten Zwangsmittel diskutiert. Im Visier sind die ALG I/ALG II Übergangsgelder und das bisher „freigestellte“ Vermögen der Hartz IV-Opfer. „Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen.“ (Müntefering, laut Zeitungsbericht) Dabei ist dieser antisoziale Terror nur eine flankierende Maßnahme: Es geht um flächendeckende Senkung der Lohnkosten. Das Geld wird dringend gebraucht: Acht Milliarden sollen sie durch die bevorstehende Unternehmenssteuerreform erhalten, weitere 3,5 Mrd. € durch Senkung ihres Anteils zur Arbeitslosenversicherung. Die Zeche für die gigantische Umverteilung nach oben zahlen diejenigen, die bereits in den letzten Jahren durch diverse Gesundheits-, Renten- und Arbeitsmarkt“reformen“ um einen Teil ihres Einkommens beraubt worden sind: ALG II-Bezieher, Niedriglöhner und Kleinrentenbezieher haben überhaupt keine Möglichkeit, der Mehrwertsteuererhöhung zu entkommen. Im Gegensatz dazu zahlten die rund 500.000 deutschen Kapitalgesellschaften nur noch 16 Mrd. € Körperschaftssteuer. Um die Hälfte dieser Summe sollen sie nun „entlastet“ werden. Kommen Kabinett und Kapital mit diesen sozialen Verbrechen durch? Zusammen mit den Konzern-Medien setzen sie auf die laufende Patriotismus-Propaganda: Gleichheitsgefühl (wo es überhaupt keine Gleichheit gibt) und vermeintliche Schicksalsgemeinschaft halten sie für Voraussetzungen zu Verzicht- und Opferbereitschaft. Vor allem denjenigen, die bis aufs schwarz-rot-goldene Trikot ausgeplündert wurden, soll zumindest der Stolz aufs Vaterland weiterhelfen. Die WAZ hat gerade aufgezählt, dass Großkonzerne wie Daimler, Siemens, VW, Allianz. Telekom & Co trotz glänzender Milliarden-Gewinne aktuell rund 120.000 Beschäftigte auf die Straße setzen wollen. Eine Volksvertretung, die diesen Namen verdient, hätte - anstelle den Sozialterror im Bundestag durchzuwinken über Sanktionen und gesetzliche Maßnahmen gegen die Kapitalvertreter beraten müssen. Wir meinen: ob Exportweltmeister oder sogar Fußballweltmeister, der freiwillige Verzicht und die eigene Bereitschaft, für die Kapitalrenditen von Wenigen zu bluten, sind damit noch lange nicht gebongt. Und ob die laufende Party in den oberen Etagen weitergeht, auch wenn die Party auf den Strassen demnächst vorbei ist, hängt ein bißchen auch an uns. Im Bewusstsein, dass die Herrschenden schon immer über Leichen gegangen sind, wenn nur ausreichender Profit winkt, bereiten derzeit Sozialinitiativen und Sozialforen weitere Protestaktionen für den Herbst vor. Oskar Lafontaine hatte sogar einen möglichen Generalstreik ins Spiel gebracht. Kein Rummeckern nur Einmischen und aktiver Widerstand helfen noch weiter.
|
|
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
impressum | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||